Drei Bücher über unsere Ortsgeschichte

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Das Gallbrunner Bild

„Im Jahr 1840 ist die hiesige Kirche nach Aufforderung
des hochwürdigen Fürsterzbischöflichen Konsistoriums innerlich renoviert worden, und zwar mit dem Kostenbetrag von 1600 Gulden.

Am 19. Juni des Jahres 1841 haben die Wallfahrer von
Gallbrunn zum hundertjährigen Gedächtnis ihrer jährlichen
Wallfahrt ein Marienbild in einer Goldrahm
Der Kirche übergeben, welches über den Kredenztisch in
Der Kirche aufgehangen wurde.“

Text: Pfarrer Josef Ledetzky (Pfarrchronik)

 

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Die Kaisereichen

Wr. Neustädter Zeitung Nr. 83 vom 17. 10. 1908

Landegg (Eine Kaisereiche)

Sonntag den 11 Oktober l. J. fand in der Gemeinde Landegg in würdiger Weise eine Kaiserhuldigungsfeier, bei welcher am Kirchenplatze eine Kaisereiche gepflanzt wurde, statt, an der sich die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, die gesamte Schuljugend mit ihren Lehrern, die Feuerwehren von Landegg und Pottendorf, die Veteranen aus Pottendorf sowie auch der heuer gegründete aus 74 Knaben bestehende Knabenhort aus Pottendorf unter der Führung ihres Kommandanten Herrn Schaumann, k. k. Leutnant, und ihres Obmannes Herrn Amand Strauß, ferner die Bevölkerung aus Landegg und Umgebung zahlreich beteiligen. Das Fest wurde mit einem feierlichen musikalischen Nachmittagsgottesdienst eröffnet. Nach demselben nahmen auf dem Kirchenplatze, welcher reich beflaggt war, sämtliche anwesende Korporationen Aufstellung, die Schuljugend wurde im Kreise auf dem Festplatze, wo die Eiche gepflanzt wurde, aufgestellt, der Schüler Henrich Serecsics und die Schülerin Anna Walter warfen einige Spaten Erde zur Eiche. Hierauf hielt der hochwürdige Herr Kooperator Alois Ptacovsky eine sehr schwungvolle, kernige und tiefsinnige Huldigungsrede an die Versammelten, welche mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Hierauf hielt der Zögling des Knabenhortes, Josef Heger, eine sehr hübsche Ansprache an die Anwesenden, welche ebenfalls sehr beifällig aufgenommen wurde. Nach dieser Ansprache ergriff Herr Kooperator Alois Ptacovsky abermals das Wort und brachte zum Schlusse seiner Rede ein kräftiges, dreifaches Hoch auf unseren geliebten Kaiser aus, in welches alle Anwesenden mit Begeisterung einstimmten. Die "Postkapelle" aus Wr. Neustadt intonierte die Volkshymne, während aus einer Pöllerkanone drei Salutschüsse abgegeben wurden. Hierauf fand unter den Klängen der Musik ein Rundgang in dem reich beflaggten und hübsch dekorierten Orte statt. Nach diesem Umzuge wurde in das Gasthaus des Herrn Anton Lang marschiert, wo die Schuljugend und der Knabenhort mit Würstel, Brot und Bier beteilt wurden. Die Musikkapelle konzertierte sehr fleißig ihre schönen Weisen, der Knabenhort brachte im Takte unter den Klängen der Musik sehr exakt turnerische Übungen  zur Aufführung, welche allgemeinen Beifall fanden. Sehr verdient machten sich um das Gelingen des schönen patriotischen Festes Herr Kooperator Alos Ptacovsky, Herr Matthias Paur, fürstlich Esterahzy´scher Verwalter, Herr Alfred Löw, Färbermeister und Hausbesitzer, Herr Amand Strauß, Obmann des Veteranenvereines und des Knabenhortes und Herr Oberlehrer Anton Größinger. Dieses Fest, welches einen schönen Verlauf nahm, hat sowohl bei der Jugend wie auch bei den Erwachsenen einen mächtigen Eindruck gemacht und wird gewiss den meisten Teilnehmern in langer und angenehmer Erinnerung verbleiben. 

Wr. Neustädter Zeitung Nr. 37 vom 9. 5. 1908

Pottendorf (Kaisereiche)
Sonntag den 3. d. M. wurde in der Anlage vor dem hiesigen Elektrizitätswerke eine Kaiserjubiläumseiche gepflanzt. Der Ort trug aus diesem Anlasse Flaggenschmuck und um 9 Uhr vormittags wurde ein Festgottesdienst abgehalten, an welchem die gesamte Schuljugend unter der Führung der beiden Lehrkörper teilnahm. Auch Prinz Anton Nikolaus Esterhazy de Galantha, Herr Bürgermeisters Alois Ott an der Spitze der Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, der Veteranenverein, die freiwillige Feuerwehr und eine große Anzahl Andächtiger waren zum Gottesdienste erschienen.Nach der heiligen Messe, an welche sich eine Ansprache des hochwürdigen Herrn Pfarrers Ludwig Petschner an die Schuljugend schloss, erfolgte der Auszug zum Festplatze, wo der Obmann des Ortsschulrates Herr Friedrich Leyrer die Anwesenden begrüßte und zwei Schüler und zwei weißgekleidete Schulmädchen die mit einem mächtigen Bande in Kaiserfarben geschmückte Eiche pflanzen ließ. Vor der gepflanzten Kaisereiche würdigte nun Bürgerschuldirektor Herr Eduard Urbanowsky die Bedeutung des Jubeljahres für Österreich und seine 
Völker in einer begeisterten Ansprache an die Schuljugend und die nach Hunderten zählenden Festteilnehmer.
Nachdem die Eiche in Obhut der Gemeinde übernommen worden, brachte Herr Bürgermeister
Ott ein dreifaches Hoch auf den Jubelkaiser aus, und mit dem Absingen der Volkshymne durch die Schuljugend schloss die schöne und würdige patriotische Feier. 

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Kalvarienbergfiguren

Ölbergstation

"Vor dem Umbau des früher dem Meßner und Schneidermeister Johann
Füssl gehörenden Hauses in der Bahnstraße 2 befand sich dortselbst
eine Kapelle mit der Ölbergstation. Nach dem Umbau d. Hauses, verschwand
die Kapelle und wanderten die Statuen in die sogenannte Wachskammer
wo sie Jahre lang unbeachtet in drübesten Zustande liegen geblieben sind.
Die verstorbene Doktorswitwe Anna Dworschak trug sich mit dem Vorhaben
die Ölbergstation zu resuszitieren und übertrug ihrer Nichte Frau Irma
Silberzahn unter Einhändigung des Betrages v. 359 K die Ausführung ihres
Planes. Von der Firma Robert Hanel in St. Pölten wurde nun die
Ölberggruppe meisterhaft restauriert – u. hierfür 200 K bezahlt. Der
Rest erliegt in d. hiesigen Sparkasse. Die Ölbergstation wurde provisorisch in
der Kirche aufgestellt und harrt eines entsprechenden Definitivums.
Nach Restaurierung der Kirche 1914 wurde die Ölberggruppe über dem Eingang
auf dem Windfangkasten gestellt.

Vielleicht findet sich einmal nach Jahren ein Wohltäter, der für die dieses schöne Stück eine Kapelle baut, wie es der Wunsch der sel. Frau Dworschak war."

Text: Pfarrer Ludwig Petschner (Pfarrchronik)

Badener Volksblatt vom 31. I. 1931

Verwüstete Leidensstationen

Von Pfarrer Leopold Schmid, Pottendorf

 

Wenn man von Pottendorf nach Landegg geht, sieht
man an dem Grenzmauerpfeiler der Apotheker Waßler=Villa
„Theresienheim“ gegen das Jugendheim, den Platz
wo vor einigen Jahren noch ein kleines Bild mit der
„Geißelung Christi“ zu sehen war, heute aber eine rohe
Zeichnung von schmutziger Hand und noch schmutzigerem
Geiste steht. Soll das ein Zeichen sein, dass dort Menschenvieh
Sich weidet, wo Christus selbst im Bild vertrieben
wurde, ein Zeichen vom roten Paradies auf Erden? Das
soll es nicht sein, aber es ist doch ein Warnungszeichen,
Pottendorf!
Dieser Anschauungsbericht hat seine Fortsetzung
an der in der ursprünglichen Form erhaltenen Leidensstation
„Jesu Dornenkrönung“ bei der neuen „modernsten
und schönsten Schule Österreichs“ gefunden. Als der letzte
Novembersturm das kleine Dach von der Stationskapelle
abgetragen und das Gitter umgeworfen hatte, da fanden
sich ruchlose Hände, die das Bild einfach herausschnitten,
und weil sie schon am grausamen Werke Lust hatten, sich
einfach über die noch gut erhaltene vierte Station „Kreuztragung“
bei der Eisenbahnstation vandalisch heranmachten.
Zu Pottendorf ist das gar nicht merkwürdig, erscheint
es überhaupt nicht beachtenswert. Ja, es scheint, dass man
sich im Stillen freut, wenn nun diese ohnehin zuwideren
Zeichen Christi also verschwinden müssen, da sie so nicht
mehr wiederhergestellt werden können.
Diese „Passionsstationen“ wie sie von Pfarrer Zisser
in seinem Pfarrprotokoll vom Jahre 1772 bezeichnet werden,
sind im Jahre 1650 von Frau Regina Berchtold mit der
Landegger Kirche erbaut worden. Damals war noch die alte
Pfarrkirche, die hinter der alten Schlossfestungsmauer, im
nunmehrigen Schlosspark, hinter dem derzeitigen Eiskeller stand.
In seinem Kirchenhofe war die vorerste Station „Das letzte
Abendmahl“ darstellend, die aber beim Neubau der jetzigen
Pfarrkirche (1714 bis 1717) und mit dem Abbruch der früheren Kirche
auch abgetragen wurde. Dass die Abendmahlstation also bei der alten
Pfarrkirche dem Ort der ständigen Abendmahlserneuerung errichtet
worden ist, zeigt von dem tiefen Denken unserer Altvorderen.
Die Leidensstationen, die auf dem Wege von der
Pottendorfer Pfarrkirche zur Landegger Filialkirche errichtet
worden sind, waren einfach die Darstellung der fünf Geheimnisse
des „Schmerzhaften Rosenkranzes“.
Die erste Station: „Jesus der für uns Blut geschwitzt hat“, war an
der Straßenecke Pottendorf-Ebenfurth-Landegg in dem jetzt noch
der Gemeinde Pottendorf gehörigen Vorgarten vor dem Hause
des Herrn Johann Füssl, Schneidermeister und Mesner hier.
Diese Station war wohl die Schönste, ein Werk der alten
Bildschnittkunst, sie ist noch über den Windfang des Haupteinganges
unserer Pfarrkirche zu sehen. Es ist nur schade, dass sie so hoch oben schwer zu sehen, aber noch schwerer sonst wo besser
unterzubringen ist. Vielleicht finde ich noch einen billigeren
Ausweg in der Pfarrkirche.

Es sei noch hinzugefügt, dass nun auch die 4. Station bei
der Bahn dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist,
ohne dass sich die Aufsichtsorgane darum bemüht hätten,
der wilden Sache auf die Spur zu kommen. Das wäre
keine freundliche Aussicht, wenn man auf diese Leitungen
der Gesellschaft völlig angewiesen wäre.

Die Ölbergstation wurde im Laufe des Sommers im linken
unausgebauten Aufgangsschacht unter der Uhr aufgestellt.
Gegen Ende des Jahres hat ein herunterfallendes
Uhrengewicht (Seil ist gerissen) die Jesusfigur etwas beschädigt.
Der Schaden wurde ausgebessert und die Zwischendecke verstärkt.
Die Gemeinde hat neue Seile für die Gewichte angeschafft, da ja die
Turmuhr ihr Eigentum ist.

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Das war das Programm: 

ab 16 Uhr - RUND UM DIE KIRCHE
Kinder-Programm der Jungschar
Zum Zwiebelturm mit der Feuerwehr (ab 17:15 Uhr)
Würstelgrillen, uvm...
 
PLATZ-CAFÉ - Speis & Trank
 
ab 17 Uhr - AUFTROMMELN
Lautstarke Eröffnung mit Trommlern und Trompeter der
Musikschule Pottendorf
 
GESCHICHTE & GSCHICHTLN
 Offene Ausstellung durch die Kirche
Führungen durch die Schatzkammer, zu Orgel und zum Glockenturm
 
ab 20:30 Uhr - NACHTS IN DER KIRCHE
Klang & Farbe
Ausstellung mit Blickpunkten
22 Uhr - AUSKLANG
Frieden & Zeichen
Gebete & Taizé Klänge
 
Teile der Ausstellung waren auch am Samstag und Sonntag von 8 - 20 Uhr noch zu sehen. 

 

Bilder von der Veranstaltung findest du HIER. 

 

Geschichten und G`schichteln:

 
 
 

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Gemeinsam sind wir Identität

Die Webseite steht erst am Beginn und wird laufend erweitert. Viele, viele Geschichten zu den unterschiedlichsten Themen werden zeitnah hier veröffentlicht. Wir wollen unsere Großgemeinde erlebbar machen. Wenn du Lust hast, kannst du mitmachen. Vielleicht hast du ja Bilder von unserem Heimatort, die du uns kurzfristig leihen kannst. Wir digitalisieren diese nach dem neuesten Stand der Technik. Du bekommst natürlich deine Bilder wieder retour. Dein Einverständnis vorausgesetzt, veröffentlichen wir diese - unter Einhaltung deiner Urheberrechte - in der Bilddatenbank dieser Webseite und geben somit einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich an der Vielfalt unseres Heimatortes zu erfreuen.

Oder vielleicht weißt du die eine oder andere Geschichte über einen unserer Ortsteile, eine Begebenheit, eine Persönlichkeit oder ein Erleignis, das du mit uns teilen möchtest. Wenn du es selbst nicht aufschreiben magst, erzähle es uns einfach und wir bringen es zu Papier.

Wir freuen uns jedenfalls, wenn du dich aktiv in unser Ortsgeschehen einbringst.

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